NAHNU – Kunst auf der Flucht
Erste Ausstellung mit Kunstwerken von Flüchtlingen und Migranten eröffnet
In der Städtischen Galerie Dresden, Wilsdruffer Straße 2, ist ab sofort bis zum 24.April die Ausstellung „NAHNU“ mit 58 Gemälden, Grafiken, Objekten, Fotos und Videokunst von 20 Künstlern aus Dresdner Flüchtlingsheimen und anderen Migranten zu sehen.
„Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Dresden lädt zum Dialog ein, zur Begegnung mit Menschen, die uns näher sind, als es vielen scheint. In der Ausstellung erhalten Migranten und Asylsuchende die Möglichkeit, am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben in ihrer neuen Heimat teilzunehmen und auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden“, sagte der Direktor der Städtischen Museen, Dr. Gisbert Porstmann zur Eröffnung.
Das Spektrum an Malereien, Zeichnungen, Grafiken, Fotografien und Handwerkskunst zeichnet ein facettenreiches Bild künstlerischer Arbeit. Die Ausstellung gewährt Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in ihren Heimatländern und in ihr Leben in Deutschland. Damit wollen die Künstler und Künstlerinnen auch ihre Dankbarkeit gegenüber ihrem Gastland zum Ausdruck bringen. Die Ausstellungsmacher hoffen, ein breites Publikum zu erreichen und die Neugierde auch bei solchen Besucherinnen und Besuchern zu wecken, die bislang nur wenig mit der Kultur der Flüchtlinge vertraut sind.
Viele freiwillig Engagierte waren am Zustandekommen der Ausstellung beteiligt. Den ersten Anstoß gaben Flüchtlinge und der Verein „Willkommen im Hochland“. Die Städtische Galerie stellte kurzfristig die Räume für dieses Projekt zur Verfügung und leistete die museumstechnische Arbeit. Der Direktor der Städtischen Galerie, Dr. Gisbert Porstmann, kuratierte die Ausstellung mit Unterstützung von Dr. Christine Bücher vom Verein „Willkommen im Hochland“. Die Mitglieder des Vereins nutzten ihre beruflichen Kompetenzen und Ressourcen, organisierten den Aufruf, kontaktierten und betreuten die Künstler.
Für die meisten der teilnehmenden Künstler – u.a. aus Syrien, Iran, Libanon, Libyen – ist dies die erste Möglichkeit, ihre Werke einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. „Wir sind sehr dankbar für diese Gelegenheit. So können wir dem Land, das uns aufgenommen hat, etwas zurückgeben “, sagte Wael Al Wareeth, Grafik-Designer aus Damaskus .
Schirmherrin Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst:
„Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern, darunter viele, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, haben bei dieser Ausstellung eine Möglichkeit, die eigene Geschichte zu erzählen. Mit der Präsentation ihrer Kunstwerke können sie Schwellen überwinden und Brücken bauen. Dabei bewährt sich Kunst als Sprache ohne Sprachbarrieren“.
Die Stadt Dresden unterstützt die Ausstellung als Beitrag zur Normalisierung des Zusammenlebens von Einheimischen und Migranten. Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat ebenfalls die Schirmherrschaft übernommen: „Wir, egal wo wir geboren wurden, sind alle Erdenbewohner, die Achtung, Höflichkeit und Toleranz verdient haben. Ein Ausstellungsprojekt wie NAHNU kann mithelfen, uns dies wieder bewusst zu machen. “
Zur Eröffnung der Ausstellung waren mehr als 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirchen sowie Unterstützer von Initiativen zur Flüchtlingshilfe gekommen. Darüber hinaus spiegelte die Gästeschar die Internationalität der Ausstellung. Das „Paradies-Orchester“ der Evangelischen Hochschule Dresden sorgte für die musikalische Umrahmung. Die Ausstellungsmacher bedanken sich bei allen Unterstützern, die die Ausstellung NAHNU möglich machten und laden nun bis zu 24. April in die Städtische Galerie Dresden zum Besuch der Ausstellung ein.
Pressemitteilung