Stimmungsvolle Adventsfeier
Es wollte gar kein Ende nehmen. Immer wieder kamen neue Gäste, mussten weitere Stühle nachgeholt werden. Der große Veranstaltungsraum im Hans-und-Sophie-Scholl-Haus war rappelvoll an diesem zweiten Advent. Zum Glück war auch der Nachschub an selbstgebackenen Keksen und Köstlichkeiten aus Ruedas Küche schier unerschöpflich.
Gekommen waren nicht nur aktuelle Heimbewohner, sondern auch ehemalige und Flüchtlinge, die außerhalb des Übergangsheimes von Mitgliedern unserer Initiative betreut werden. Und natürlich viele ehrenamtliche Helfer und Engagierte. Wir haben Weihnachtslieder gesungen und Astrid Bodenstein gab dazu einen Überblick über Weihnachtsbräuche in Sachsen. Aber offenbar haben Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann und vor allem Weihnachtsgeschenke auch Einzug in die arabische Welt gehalten. Wael zeigte uns Fotos von Geschäften im Weihnachtsdekor und weihnachtlichen Fernsehunterhaltungsshows, in denen „Gloria in excelsis deo“ und „Stille Nacht“ auf Arabisch gesungen wurden.
Die Weihnachtsfeier ist immer auch ein Dankeschön des Vereins „Willkommen im Hochland“ an die vielen freiwilligen Helfer, ohne die es diese wunderbare Gemeinschaft zwischen Einheimischen und Flüchtlingen im Hochland nicht gäbe. Dass wir uns immer besser miteinander verständigen können, liegt am engagierten Deutschunterricht unserer Sprachgruppe: 200 Stunden pro Monat geben die ehrenamtlichen Lehrerinnen – das soll uns mal jemand nachmachen! Die Fahrradwerkstatt hat bislang mehr als 100 Zweiräder ausgeliehen. Fußball- und Basketballturniere, Ausflüge und Wanderungen, die Spieleabende am Dienstag, Begegnungen beim „Abendbrot am Freitag“, drei Länderinformationsabende beim „DonnersTalk“, Dorf- und Elbwiesenreinigung, die Kunstausstellung „Nahnu“, Frühstücksrunden und gemeinsames Kochen – die Liste der Aktivitäten von „Willkommen im Hochland“ ist in den zwei Jahren unseres Bestehens ganz schön lang geworden. Nicht zu vergessen: Kleiderkammer, Umzugshilfen, individuelle Betreuung.
Im ehemaligen Hotel herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, seit es zum Übergangswohnheim für Flüchtlinge geworden ist. Aber auch das Warten gehört dazu. Darauf wies Herbert Effinger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Willkommen im Hochland“, hin. Das Warten auf den Asylbescheid, das vielen Bewohnern des Heimes viel zu lange dauert. Doch – das gab Herbert Effinger unumwunden zu – so sehr traurig war der Verein und mancher der ehrenamtlichen Helfer nicht, wenn manch einer länger im Heim wohnen blieb, als anfangs erwartet. Denn so haben sich über die Zeit auch Freundschaften ergeben, auf die keiner mehr verzichten möchte.
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